Bislang gibt es in Markkleeberg sechs Stolpersteine. Sie erinnern an Mitbürgerinnen und Mitbürger, die an den jeweiligen Stellen wohnten, als sie im Nationalsozialismus planmäßig vertrieben und fast alle auch ermordet wurden. Die meisten von ihnen hatten jüdische Identitäten oder wurden als jüdisch angefeindet.
Diese Nacht, ist wieder der Anlass, um an diese Menschen besonders zu denken. Denn vor 85 Jahren fanden vielerorts im Deutschen Reich Pogrome gegen jüdische Nachbarn und jüdische Einrichtungen statt. Die Überfälle wurden von staatlichen Stellen eingeleitet oder zumindest geduldet und hinterließen Hunderte Getötete, viel Zerstörung und unwiederbringliche Verluste.
Heute werden in Markkleeberg wie überall in Deutschland Stolpersteine geputzt und mit Kerzen und Blumen besonders gewürdigt. Das ist kein rückwärts gewandtes Totengedenken und kein Bußritual. Das ist ein Versprechen, dass wir solche Zustände nie wieder in Deutschland geschehen lassen. Antisemitismus und Hass auf Minderheiten sind nach wie vor gefährlich und aktuell leider besonders verbreitet. Das darf nicht einschüchtern.
Wir betrachten es daher auch als ein Versprechen, dass wir jüdische Menschen wo auch immer nicht alleine lassen. In Deutschland waren und sind jüdische Menschen ein Teil vom Wir. Das deutlich vernehmbar zu sagen und zu zeigen ist jetzt wichtig.
Fotos und Text: Ortsgruppe Markkleeberg vom Bündnis 90/Die Grünen.
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