Markkleebergs angestrebter Weg hin zu einer nachhaltigen Kommune wirft in der Praxis auch einige Fragen auf. So könnte die Verwaltung – ohne einen Stadtratsbeschluss – Recyclingpapier verwenden, wie es für unsere Nachbarstädte Leipzig, Halle und zahlreiche andere Kommunen und Unternehmen längst selbstverständlich ist. Unsere Stadt nutzte diese Möglichkeit bisher jedoch nicht, obgleich damit ein unkomplizierter und kostengünstiger Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz geleistet werden könnte. Denn Recyclingpapier gibt es in unterschiedlichsten Qualitäten, Weißegraden und ist teilweise sogar kostengünstiger als konventionelles Papier. So stellte unsere Fraktion in der letzten Stadtratssitzung einen Antrag zur Nutzung von Recyclingpapier in der Stadtverwaltung. Um die Schwelle möglichst niedrig zu halten und den Einstieg auch für Skeptiker zu erleichtern, war eine Quote von nur 40% des Recyclinganteils vorgesehen. Zudem konnten die in der Stellungnahme der Verwaltung vorgebrachten Einwände entkräftet bzw. richtiggestellt werden. Dennoch: Der Antrag wurde denkbar knapp – mit 10 Ja-, 10 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen – abgelehnt. Eine verpasste Chance! Vielleicht aber haben die Diskussionen zu diesem Thema dazu beigetragen, dass die Verwendung von Recyclingpapier auch ohne Stadtratsbeschluss einmal ausprobiert und damit positive Erfahrungen gemacht werden oder einige Schulen Vorreiter werden wollen?
Text: Maria Hübner, Foto: Pexels.com
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