Bebauungsplan für Wachau mit Salamitaktik

Am 03.09.2024 wurde im Technischen Ausschuss der Vorentwurf des Bebauungsplans „Wohngebiet Crostewitzer Straße“ beschlossen – trotz Kritik aus verschiedenen Fraktionen. Noch im Regionalplan von 2008 ist die Fläche als sogenannter Grünzug vorgesehen worden und war somit nicht bebaubar. Im Verfahren zur Erstellung des Regionalplans 2021 warb die Stadtverwaltung (ohne Einbeziehung des Stadtrats) um eine deutlich größere „Entwicklungsfläche von etwa 80 Hektar“ und den Verzicht auf den bestehenden Grünzug. 

Aufgrund der sehr hohen Bedeutung für den Biotop- und Landschaftsverbund blieb der Grünzug erhalten, wurde aber auf Drängen der Stadt verkleinert. Im Vorentwurf des B-Plans sind nun wiederum Stichstraßen vorgesehen, die als Option zur späteren Anbindung der angrenzenden Flächen dienen sollen, die derzeit noch Grünzug und damit nicht bebaubar sind. Es fragt sich nur wie lange noch.

Wir kritisieren die unnötige Bebauung von bisher nicht versiegelten Flächen und setzen uns für den Erhalt der Natur und des dörflichen Charakters von Wachau ein. Die Bebauung verursacht hohe Folgekosten für die Allgemeinheit – insbesondere für den Infrastrukturausbau (ÖPNV, Schulen, Kitas, Straßen) und deren Unterhalt. Landwirtschaftsfläche geht unwiederbringlich verloren. Die Kaltluftlieferung der Grün- und Freiflächen wird gestört. Der Standortfaktor und Tourismusmagnet „Ruhe und Natur“ am Markkleeberger See ist gefährdet. 

Nutzen Sie die Möglichkeit und beteiligen Sie sich im kommenden Beteiligungsverfahren zum Vorentwurf!

Dr. Eric Peukert, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Markkleeberg

Verwandte Artikel